Wieso Nachrichten über Krieg und Krisen uns Frauen emotional so stark treffen
- Andrea Schröder

- 29. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Wie alte Familiengeschichten und Herkunftsmuster unser Gefühl für Krisen prägen – und wie Ahnenarbeit Frauen dabei unterstützt, emotionale Lasten zu lösen.
Wenn alte Lasten alte Gefühle wecken
Es gibt Momente, in denen wir die Nachrichten sehen – Bilder von Krieg, Flucht und Unsicherheit – und plötzlich zieht sich etwas in uns zusammen. Oft wissen wir gar nicht genau, warum. Wir leben in Sicherheit, haben ein gutes Leben aufgebaut, vielleicht sind wir im Ruhestand oder kurz davor. Und trotzdem spüren wir diese innere Anspannung: Druck in der Brust, ein Ziehen im Bauch, manchmal sogar ein altes Zittern in den Händen.
Viele Frauen zwischen 50 und 70 kennen das. Und sie fragen sich: „Warum trifft mich das so?“
Die Antwort ist häufig einfacher, als wir denken. Sie liegt nicht nur in unserer eigenen Biografie, sondern in der Geschichte der Frauen vor uns. Unsere Mütter, Großmütter und Urgroßmütter haben Erfahrungen gemacht, die unausgesprochen weitergegeben wurden. Besonders Frauen dieser Generationen mussten oft stark sein – in Krisen, in der Familie, im Alltag.
Die unsichtbaren Fäden der Vergangenheit
Wir tragen nicht nur unsere eigene Geschichte, sondern auch die unserer Ahninnen in uns. Viele von ihnen haben Krieg, Hunger, Flucht, Verluste und Unsicherheiten erlebt. Diese Erfahrungen wurden oft nie besprochen, aber sie hinterlassen Spuren – in Form von Schutzstrategien, innerer Anspannung und Gefühlen, die wir unbewusst übernehmen.
Vielleicht kennst du diese leisen Botschaften:
„Reiß dich zusammen.“
„Die anderen brauchen dich.“
„Du musst stark sein.“
Wir hören sie nicht, aber wir fühlen sie. Und sie wirken weiter, selbst Jahrzehnte später.
Wenn Verantwortung schwerer wiegt als nötig
Viele Frauen übernehmen früh Verantwortung: Für Geschwister, Eltern, Partner, Enkelkinder. Aus Liebe und Loyalität. Doch oft bleibt wenig Raum für das eigene Leben. Wir fühlen uns zuständig – auch für Dinge, die gar nicht zu uns gehören.
Die Ahnenarbeit, insbesondere die ECHO® Methode, hilft zu erkennen: Welche Gefühle und Verantwortungen sind wirklich meine? Und welche habe ich übernommen?
Dieses Bewusstsein alleine wirkt oft schon erleichternd. Plötzlich spüren wir: „Ich darf meine eigene Last leichter tragen.“
Ein Blick in die Praxis
Eine Klientin, 64 Jahre alt, berichtete, dass sie beim Anschauen von Nachrichten plötzlich Panik bekam. Ihre Hände zitterten, ihr Herz raste, obwohl sie ihr Leben lang ruhig und pragmatisch gewesen war. In der Arbeit zeigte sich: Ihre Großmutter hatte als Kind Flucht und Krieg erlebt. Die Angst war still, unausgesprochen – aber sie lebte weiter in der Familie.
Nach der Ahnenarbeit fühlte die Klientin zum ersten Mal:„Ich kann das loslassen. Ich bin in meiner Zeit angekommen.“
Warum es Frauen ab 50 besonders betrifft
Mit zunehmendem Alter verschiebt sich der Fokus: Kinder sind erwachsen, der Beruf verändert sich, und die eigene Lebenszeit wird bewusster wahrgenommen. Viele Frauen erkennen: Es gibt Rollen und Lasten, die nicht länger dazugehören.
Die Ahnenarbeit eröffnet diesen Raum: Wir würdigen, was unsere Vorfahren durchlebt haben, können die Traumata heilen und lernen gleichzeitig, unsere eigene Kraft zu spüren.
Ein Satz, der befreit
Vielleicht ist es dieser einfache Satz, der dich begleitet:„Ich darf leicht sein.“
Er erinnert daran, dass du nicht alles tragen musst. Dass du dich selbst achten darfst, ohne die Liebe oder Verantwortung zu verlieren, die du fühlst.
Herzlichst
Andrea



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